Smartphones und Tablets haben im Kinderzimmer nichts zu suchen, denn sie behindern ein gesundes Aufwachsen. Kleinkinder bis drei Jahre sollten ganz ohne Smartphones, Laptops und Fernseher aufwachsen können, bei älteren Kindern kommt es auf den achtsamen Gebrauch der Geräte an. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) anlässlich des Safer Internet Days am 07. Februar 2023 hin. Der weltweite Aktionstag wurde von der europäischen Kommission initiiert, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Internets zu schützen.
Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ, betont: „Klettern, rennen, basteln, malen, singen – vor allem in den ersten Lebensjahren lernen Kinder mit allen Sinnen, ihren Körper zu einem Instrument zu formen, mit dem sie ihr weiteres Leben selbständig meistern können. Überlässt man sie dagegen Bildschirmmedien, haben sie diese Chance nicht. Ihre Wirklichkeits- und Selbstwirksamkeitserfahrungen leiden. Auch ihre Sprachfähigkeit kann sich ohne ein lebendiges Gegenüber, ohne Interaktion mit vertrauten Menschen nicht entwickeln. Je mehr Zeit Kinder mit Handys, Tablets oder vor dem Fernseher verbringen, desto weniger kommunizieren sie mit Eltern, Geschwistern und Freunden und desto weniger kommunikative Kompetenz entwickeln sie. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen, denn je schwerer Kommunikation im mitmenschlichen Leben fällt, desto eher besteht die Gefahr, dass Jugendliche später zum dysfunktionalen Internetgebrauch neigen."
Regeln für Kinder bis drei Jahre:
Regeln für Kinder zwischen drei und sechs Jahren:
- Bildschirmzeiten möglichst kurzhalten: maximal 30 Minuten
- Klare Regeln vor dem Einschalten verabreden
Regeln für Kinder ab sechs Jahren:
- Kein eigenes Smartphone vor der fünften Klasse
- Dem Kind erklären, dass es im Internet keine persönlichen Daten oder Bilder posten und unbekannte Links anklicken darf
Alternativen zu Smartphone und Laptop
- Verbringen Sie, so oft es geht, Zeit miteinander. Ermöglichen Sie Ihrem Kind, kreativ zu sein: malen, basteln, spielen mit einfachen Spielzeugen, z. B. Bausteine oder Puppen. Bildschirmgeräte bleiben dabei ausgeschaltet.
- Aus den Augen aus dem Sinn: Schon ein Tuch vor dem Computer hilft bei kleinen Kindern, das Gerät aus dem Bewusstsein zu bringen.
Wichtig: Suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Ihr Kind beunruhigend viel Zeit im Internet verbringt.
Weiterführende Informationen:
Der BVKJ e.V. ist Kooperationspartner der Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ Unter www.schau-hin.info
finden Eltern alltagstaugliche Tipps, wie sie den Medienkonsum ihrer Kinder kompetent begleiten können.